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Kleiner Objektivtest: Zoom oder Festbrennweite?

Da ich immer öfter von Euch gefragt werde, womit ich denn fotografiere, hab ich mir gedacht, ich mache heute mal einen Post darüber, ich hoffe, Euch interessiert das Thema überhaupt (für alle anderen ist wenigstens etwas Deko auf den Bildern ;)).

Jahrelang habe ich mit einem Nikkor Objektiv mit Festbrennweite (35mm) auf meiner Nikon D7000 gearbeitet, was mich zu waghalsigen Aktionen wie “auf die Leiter steigen und über dem Balkongeländer hängen” gebracht hat. Allein schon beim Fotografieren von Zutaten, die auf dem Tisch liegen, musste ich immer auf einen Stuhl steigen oder sogar die Leiter holen. Da ich eigentlich auf eine neue Kamera spare, wollte ich mir kein Objektiv für 1000 Euro kaufen. Also habe ich Testberichte studiert und mich für das Sigma EX 2.8/ 17-50 mm DC OS HSM für gerade mal 350 Euro entschieden, welches ich heute mal einem kleinen Objektivtest unterziehen werde.

Heute morgen habe ich ein wenig rumprobiert und zeige Euch einfach mal meine Ergebnisse, vielleicht seid Ihr ja auch noch auf der Suche nach einem passenden Objektiv oder seid Euch nicht sicher, welches Objektiv für Euren Blog das Richtige ist! Ich bin natürlich auch nur Amateur und kann nur meine eigenen Erfahrungen weitergeben!

Wer mit kleinen Dingen arbeitet, z.B. Schmuck herstellt oder über Scrapbooking schreibt und deshalb eher Details fotografiert, ist mit einem Objektiv mit Festbrennweite bestens bedient. Diese Objektive haben den Vorteil, das man zu einem guten Preis ein lichtstarkes Objektiv hat, was ein Vorteil ist, wenn man ohne Blitz fotografiert (ich habe den Blitz meiner Kamera noch nie benutzt). Außerdem finde ich, dass man sich viel stärker mit dem Motiv auseinandersetzt, weil man ja nicht zoomen kann, sondern selbst ein Stück nach vorne gehen und den besten Ausschnitt mit der Kamera suchen muss. Außerdem finde ich es meistens super spannend, wenn nicht das große Ganze zu sehen ist, sondern Möbel angeschnitten werden und dadurch der Blick des Betrachters noch mehr auf das Motiv gezogen wird.

Wer aber über Einrichtung schreibt so wie ich, wird ziemlich schnell mit dem Rücken an der Wand kleben, um überhaupt die Sofaecke auf´s Bild zu bekommen (wenn man nicht gerade ein 300 m² Loft hat). Manchmal will ich aber einfach den ganzen Raum zeigen, weshalb mich bei meinem neuen Objektiv vor allem die 17 mm Brennweite interessiert hat.

Hier mal zwei Bilder zum Vergleich:

Zoomobjektiv und Objektiv mit Festbrennweite im Vergleich und Tipps für Blogger zum Fotografieren

Das Foto habe ich mit meinem alten AF-S Nikkor 35 mm Objektiv gemacht, es zeigt nur einen kleinen Ausschnitt des Wohnzimmers.

Zoomobjektiv und Objektiv mit Festbrennweite im Vergleich und Tipps für Blogger zum Fotografieren

Für diese Aufnahme habe ich nur das Objektiv getauscht, das Stativ stand an der gleichen Stelle. Mit einer Brennweite von 17 mm bekomme ich locker den ganzen Raum drauf, allerdings auf Kosten des Ergebnisses (bei 35 mm ist bei gleicher Blende alles scharf, bei 17 mm sind nicht mal die Blumen vorne richtig scharf).

Nun ein direkter Vergleich der beiden Objektive bei einer Brennweite von 35 mm:

Zoomobjektiv und Objektiv mit Festbrennweite im Vergleich und Tipps für Blogger zum Fotografieren

Meine Blümchen aus dem Garten mit dem Sigma Objektiv…

Zoomobjektiv und Objektiv mit Festbrennweite im Vergleich und Tipps für Blogger zum Fotografieren

… und dem Nikkor Objektiv. Wie Sie sehen, sehen Sie nichts! Also ich habe keinen qualitativen Unterschied ausmachen können (Für alle wirklichen Profis da draußen: Im Hintergrund gibt es keine Verzeichnung, das Regalbrett IST schief :)). Ehrlich gesagt hätte ich nicht erwartet, dass das Sigma Objektiv ein so gutes Ergebnis zeigt!

Zum Schluss habe ich die Kamera vom Stativ genommen und mal geschaut, was man aus der Hand so knipsen kann:

Objektivtest Nikkor AF-S 35 mm mit Festbrennweite und Sigma EX 2.8/ 17-50 mm

Na ja, bei dem Wetter ist die Blende recht groß, weshalb ziemlich viel im Hintergrund unscharf ist, aber gerade deshalb wollte ich mal sehen, wie die gleiche Blende beim Sigma Objektiv (von der gleichen Position aus) wirkt:

Objektivtest Sigma DX 2.8/ 17-50 mm

Also bis auf die Tatsache, dass unser Haus durch den Weitwinkel bedingt aussieht, als wäre es von einem verrückten Architekten in Schieflage gebaut worden, finde ich das Ergebnis gar nicht soo schlecht. Aber ich lasse mich gerne eines Besseren belehren und würde mich riesig über ein Feedback von Euch Profis und Laien wie mich da draußen freuen und natürlich über alternative Obektiv-Vorschläge, bis ich mir endlich eine Vollformat Kamera kaufen kann. Und falls Ihr konkrete Fragen habt, die ich vielleicht einmal in einem Post aufgreifen kann – nur her damit!

Ich knipse jetzt noch eine Runde! Euch allen ein schönes Wochenende! Katharina

 

15 Kommentare

  1. Oh, vielen Dank für diesen interessanten Test, liebe Katharina !!!
    Ich fotografiere bislang auch nur mir Festbrennweite (30 bzw. 100 mm)
    und denke, das von dir vorgestellte Objektiv wäre eine echte Bereicherung 🙂
    Ganz herzliche Grüsse und ein sonniges Wochenende, helga (neuer Follower/w)
    P.S.: Vielleicht hast du ja Lust, mein Blog zu besuchen, ich würde mich freuen :-))

    1. Hallo Holunderblütchen,

      Deinen Blog kenne ich doch längst von den vielen Flowerday Beiträgen auf anderen Blogs!

      Liebe Grüße Katharina (ebenfalls neuer Follower ;))

  2. Hallo Katharina,

    ist ja witzig: Ich benutze dieselbe Kamera und sehr oft dasselbe Objektiv. Mein Freund spricht schon länger von einem Zoom-Objektiv, aber wie du beschreibst: Es kommt immer darauf an, was man (noch) damit vorhat und ob man plant, früher oder später mal zu investieren. Da ich hier nicht diejenige bin, die Ahnung hat und mein Freund sich nicht (zumindest nicht hauptsächlich) an den Blog-Anforderungen orientiert (ganz abgesehen davon, dass ich ja ganz andere Bilder aufnehme wie du), liegt der Schwerpunkt hier aber woanders. Und mit Vollformat dürfte es wohl auch noch etwas dauern… 😉

    Ich bin jedenfalls gespannt, wie es fototechnisch weitergeht bei dir!
    Und so ganz nebenbei; sieht gemütlich aus bei dir!

    Liebe Grüße,
    Vera

    1. Hallo Vera,

      ach deshalb fühle ich mich bei Dir auf dem Blog immer so heimisch :). Das neue Objektiv ist für mich jetzt mal eine Zwischenlösung, ich teste es aber am Wochenende nochmal, ob ich mich damit wohl fühle! Das Problem bei der Vollformat Kamera liegt für mich vor allem in der riesigen Datenmenge, die mein Notebook nicht schaffen würde, aber Kamera + neuer Rechner wäre dann doch etwas viel im Moment!

      Liebe Grüße und ein schönes Wochenende!

      Katharina

      1. Ich bewundere deine Bilder sowieso; am Ende ist ja noch beim besten Objektiv das Motiv entscheidend. 🙂
        Mit der Rechnerleistung hast du sicher recht, da hab ich mir noch gar keine Gedanken gemacht. Wir nutzen beide Macs und mein Freund hat für Foto/Videobearbeitung einen eigenen Rechner (den ich grade immer mehr für die Uni entdecke 😉 ).

        Halte uns doch auf dem Laufenden! 🙂

        Liebe Grüße und einen schönen Sonntag,
        Vera

      2. Hallo Vera,

        ich arbeite immer nur auf meinem Notebook, das schon unter den vielen Daten und Fotos (vor allem in riesiger Größe für das Buch) ächzt. Ich sollte mir echt mal einen PC zulegen, dann würde ich bestimmt auch endlich mal gerade am Tisch sitzen und nicht immer auf der Couch lümmeln!

        Liebe Grüße

        Katharina

  3. ohhh… sehr interessant! Du machst so schöne Fotos, da brauchst du doch gar keine Vollformatkamera 😉 Ich müßte mich auch viel mehr mit diesem Thema auseinandersetzen und mit meiner Kamera. Ich bin viel zu faul und ein totaler Technikmuffel. Ich fotografiere einfach drauf los 😀
    Wünsche Dir noch einen schönen Sonntag, Christin.

    1. Hallo Christin,

      na dafür hast Du aber ein sehr glückliches Händchen, was Deine Fotos anbelangt, Kompliment!

      Liebe Grüße

      Katharina

  4. ich finde das neue objektiv hat sich in jedem fall gelohnt. danke für deinen test. ich überlege eine größere kamera zu kaufen und bin bisher immer an der objektivauswahl gescheitert. die kombi von beiden scheint mir aber die beste lösung :). liebe grüße, sabine

  5. Ich fotografiere auch gerne mit der Festbrennweite (Canon 50mm 1,4) aus den selben Gründen, die du in deinem Post beschrieben hast (Auseinandersetzung mit dem Motiv und tolle Lichstärke!). Ich bin bei Portraitaufnahmen und Aufnahmen von Deko eindeutig Festbrennweitenfan! 🙂 So schafft man am einfachsten Tiefe im Bild finde ich so scharfe Bilder – auch bei nicht so tollem Wetter…
    Ganz liebe Grüße und gerne mehr von deinen Fotoerfahrungen!

  6. Das ist ja ein interessanter Test! Du schreibst, das bei 17mm das Bild weniger scharf ist als bei 35mm mit gleicher Blende. Eigentlich wird der scharfe bereich mit zunehmender Brennweite immer kleiner. Du kennst sicher diesen online Rechner für die Schärfentiefe bei verschiedenen Brennweiten, Blenden und Abständen zum Objekt: http://www.dofmaster.com/dofjs.html
    Wenn dann das Bild mit 17mm unschärfer wirkt obwohl die gleiche Blende benutzt wird kann es nur an der Auflösung des Objektivs liegen – und da ist eine Festbrennweite meistens im Vorteil gegenüber einem Zoom. Das Zoom Objektiv ist auch niemals über den gesamten Zoombereich gleich gut, das bemerkt man besonders bei langen Brennweiten wie etwa 70-200mm. Da ist oftmals bis 130mm noch alles in Ordnung, darüber hinaus wirds dann langsam etwas “weicher”.
    Da Du ja keine sich bewegenden Objekte hast und offensichtlich Spaß hast mit Festbrennweiten zu arbeiten, wären dann nicht eventuell alte analoge Objektive mit Adapter was zum probieren? Die Adapter sind günstig und die Objektive gebraucht ebenfalls. Allerdings muss man dann auch manuell scharf stellen 😉
    Ich hatte zu meiner aktiven Zeit einige M42 Objektive an meine Canon adaptiert – das war günstig und hat viel Spaß gemacht – denn es bringt einen wieder an das eigentliche heran, sich mit Fokus, Blende und Bildgestaltung in Ruhe zu beschäftigen.
    Ansonsten kann ich nur sagen das ich immer wieder von den Fotos im Blog hier begeistert bin. Da gibt es nichts auszusetzen – im Gegenteil!!!

    1. Hallo Anfänger (der ja so was von überhaupt nicht nach einem klingt!),

      vielen Dank für Dein konstruktives Feedback, ich habe mich sehr gefreut, dass Du als Profi Dir die Zeit genommen hast, mir so ausführlich zu antworten! Genau das, was Du unter dem Link sagst, wollte ich auch ausprobieren, also wie viel schlechter das Zoom Objektiv im Gegensatz zur Festbrennweite abschneidet. Ich kann sowas nur durch Ausprobieren herausfinden, weil ich keine Ahnung von der Technik dahinter habe (nicht umsonst ist Fotograf ein Ausbildungsberuf, vor dem ich wirklich großen Respekt habe!).

      Dein Vorschlag mit dem analogen Objektiv klingt total spannend!!! Hast Du einen Tipp für mich, wo ich mich darüber schlau machen könnte?

      Liebe Grüße!

      Katharina

      PS: Deine netten Worte zu meinen Fotos gehen runter wie Öl, und das von Jemandem, der sich echt auskennt – DANKE!

      1. Hier ist ein Artikel über alte analoge Linsen an modernen Nikon Kameras:
        http://www.digitalkamera.de/Fototipp/Alte_Juwelen__Analoge_Objektive_an_DSLRs_Teil_5_Nikon/2948.aspx
        So wie es aussieht hat Nikon da sehr konsequent seinen Bajonett Verschluss beibehalten – es passen also alte Linsen von Nikon auch ohne Adapter.
        Die M42 Objektive gibts bei Ebay und den Adapter dazu bekommst Du über Amazon – allerdings muss ich jetzt grad mal einen Schritt zurück rudern, denn meine M42 Erfahrungen beziehen sich auf Canon – und die Adapter für Nikon haben offensichtlich eine zusätzliche Linse – die sich sicherlich nochmals auf die zu erwartende Bildqualität niederschlägt. Sorry – das war mir bisher nicht bekannt…
        Aber allein die Möglichkeit analoge original Nikon Linsen zu nutzen stellt schon eine gute preiswerte Möglichkeit für Experimente dar. Einfach mal bei ebay oder auch auf dem nächsten Flohmarkt schauen.

  7. Hallo Katharina,
    ich surfe gerade durch deinen Blog, und bin auf diesen Artikel hier gekommen. Ist zwar schon paar Monate alt, aber ich hinterlasse dir trotzdem meinen Kommentar 🙂

    Ich habe vor kurzem selbst einen Artikel verfasst, in dem Zoom und Festbrennweite verglichen werden:
    http://www.pexico.de/zoomobjektiv-und-festbrennweite-ein-vergleich/

    Die Sache in deinem Fall ist, dass du zwei unterschiedliche Brennweiten vergleichst. Klar zeigen 17mm mehr als 35mm, das liegt in der Natur der Sache.

    Um die eigentliche Bildqualität vergleichen zu können, müsstest du eine 17mm Festbrennweite nehmen, oder dein Zoom auf 35mm drehen und dann vergleichen. Ich denke du vergleichst halt einfach den Ausschnitt, den du im Bild hast, und nicht die eigentliche optische Qualität der Objektive.

    Die optische Qualität einer Festbrennweite ist meist erheblich besser als die eines Zooms.

    Worüber du und Anfänger reden, nämlich die abnehmende Schärfe bei 35mm gegenüber 17mm hat nichts mit der Qualität zu tun, sondern ist die Schärfentiefe, die bei gleicher Blendenöffnung mit größer werdender Brennweite immer geringer wird. Das hat nichts mit Zoom oder Festbrennweite oder Hersteller zu tun, das ist Physik.

    Womit fotografierst du denn jetzt am meisten? Würde mich interessieren 🙂
    Einen schönen Blog hast du hier übrigens, ich lese dann mal weiter…
    Gruß
    Peter

    1. Hallo Peter,

      vielen Dank, dass Du Dir die Zeit genommen hat, mir so ein ausführliches Feedback zu geben! Ich habe nach dem Artikel auch gemerkt, dass ich das ein wenig unglücklich formuliert habe – ich wollte mir als Laie gar nicht anmaßen, komplexe Zusammenhänge zu erläutern, ich wollte lediglich vom Standpunkt einer Bloggerin heraus schauen, welches Objektiv für welche Zwecke am besten ist (also was ich als Bloggerin am besten gebrauchen kann). Da habe ich mich wohl ein wenig verzettelt… So, und jetzt schaue ich nochmal bei Dir auf der Seite, schließlich beschäftigst Du Dich mit nichts anderem 🙂

      Grüße

      Katharina

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