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Der SoLebIch social media day in München – lasst uns übers Bloggen reden!

Gestern bin ich nach München zum “social media day” gedüst, einer Konferenz für Vertreter der Möbelbranche wie Thonet, USM oder Magazin. Eingeladen hatten Nicole Maalouf und Daniel Eichhorn von der Wohncommunity SoLebIch, bei der ich schon seit Jahren Mitglied bin. Es gab verschiedene Voträge zur Bedeutung des Onlinehandels und der Bedienung der verschiedenen social media Kanäle in der Möbelbranche. Ein wirklich sehr spannendes Thema, da viele Firmen Instagram, facebook und auch Bloggern immer noch zögernd gegenüberstehen.

Heute möchte ich gerne einige Gedanken zur Kooperation zwischen Firmen und Bloggern loswerden, was ich schon ganz lange als Beitrag vorhatte. Dabei möchte ich hier keine Diskussion darüber entfachen, ob auf Blogs überhaupt Werbung gezeigt werden sollte, egal, ob es sich um große oder kleine Blogs, Produktsponsoring oder Werbebanner handelt. Ich setze die Entwicklung in Richtung Kommerzialisierung von Blogs hier einfach mal als gegeben, ob man das als Leser oder Blogger gut findet oder nicht. Das können wir sehr gerne mal an anderer Stelle diskutieren, aber heute möchte ich mich an die Blogger wenden, die sich gerne mit den Chancen und Möglichkeiten von (guter!) Werbung auf ihrem Blog beschäftigen möchten, ok?

Solebich social media day in München und Tipps für Blogger zum Umgang mit Firmen Kooperationen

Zusammen mit zwei weiteren Bloggerinnen, die auch bei Solebich sind, haben wir in einer Art Podiumsdiskussion von unserem “Bloggeralltag” erzählt und Fragen der Teilnehmer beantwortet. Mit mir auf der Couch saßen Cora und Julia, daneben sitzt Daniel von solebich, der die Runde moderiert hat.

Solebich social media day in München und Tipps für Blogger zum Umgang mit Firmen Kooperationen

Thema der Gesprächsunde war die Motivation, unsere Wohnungen bei solebich zu zeigen, unsere Leidenschaft fürs Bloggen und Ideen für eine gelungene Kooperation zwischen Firmen und Bloggern. Gerade in diesem Bereich gibt es noch sehr viel Gesprächsbedarf, da Firmen oft nicht wissen, wie sie Blogger kontaktieren sollen und Blogger wissen oft nicht, was man für seine Arbeit verlangen kann. Ein Grund dafür ist sicher, dass um Zahlen, Preise und Fakten ein riesen Geheimnis gemacht wird und ein Weiterer, dass die Angebote der Firmen sich zwischen “ich gebe Dir ein Produkt für 20 Euro, mach doch mal einen wahnsinnig tollen Beitrag draus” und “wir verteilen mal eben ein Budget für eine Print-Kampagne auf wenige Blogger” bewegen. Dafür kann niemand was, es gibt einfach noch keine Standards in diesem Bereich.

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Ich habe mal ein paar Fragen und Antworten formuliert, die (hoffentlich) aufzeigen, was sich Blogger und Unternehmen überhaupt voneinander wünschen.

Was erwarten die Unternehmen von uns Bloggern, was bekommen sie von uns?

Leider gibt es immer noch Firmen, die lediglich Produkte oder Links auf Blogs platzieren möchten, ungeachtet der Relevanz für die Leser. Die nervige Frage, ob man irgendeinen langweiligen Artikel mit endlosen Links über Deckenlampen veröffentlichen möchte, der garantiert Mehrwert für die Leser bietet, erreicht mich beinahe täglich. Letztens hat mich tatsächlich eine Firma angeschrieben, ob ich einen interessanten Artikel über Mastfutter für Kühe veröffentlichen kann, der zu meinen Lesern sicher passen würde! Wer solche Anfragen verschickt, verkennt völlig das Potenzial, die kreative Energie und ungewöhnliche Herangehensweise, die Blogger oft haben!

Spannend werden Kooperationen für mich immer dann, wenn Firmen mir eine Aufgabe stellen, meine Kreativität fordern und mir die Möglichkeit geben, mich ungeachtet des Produktes auszutoben (ich bin ja auch keine Toilettenpapierverkäuferin, sondern einfach nur eine Basteltante, die man mit dem Stichwort “Nachhaltigkeit” catchen kann, nur um mal das Beispiel mit meiner wirklich heiß geliebten Outdoorküche zu nennen). Solche Kooperationen erlauben es uns Bloggern, ganz nah bei uns und damit authentisch zu bleiben. Und nur so bleiben auch Beiträge für die Leser spannend, die als Werbung gekennzeichnet sind, oder?

Wie kommt man denn an solche spannenden Kooperationen?

Mit zunehmender Reichweite eines Blogs wird man natürlich öfter von größeren Unternehmen gefragt, gerade große PR-Agenturen haben für meinen Geschmack wirklich tolle social media-Leute und machen ihren Job richtig gut! Wenn man einen kleineren Blog hat, kann man sich auch mal direkt an Firmen wenden, deren Produkte man toll findet. Das hat nichts mit Produktgrabbelei zu tun, als wollte man einfach nur irgendwas kostenlos abstauben, sondern zeigt ein ernsthaftes Interesse an einem Unternehmen, vielleicht auch an der Produktionsweise, der Geschichte des Unternehmens usw..Ihr solltet Euch nur genau überlegen, was Ihr im Gegenzug dafür bietet. Entweder ist es eine interessante Reichweite, ein wirklich lustiger Schreibstil (Vera von nicest things ist da echt mein Guru, die Frau ist SO lustig) oder tolle Fotos.

Auf Messen kann man auch super Kontakte knüpfen und mit Unternehmen ins Gespräch kommen (und außerdem springt bei der Messe immer ein super Blogpost bei raus ;)).

Und wie sieht es mit der Bezahlung aus?

Wenn Ihr Euren Blog schon eine Weile habt, bekommt Ihr sicher auch Anfragen von Firmen zu einer Kooperation. Oft wird gefragt, ob man ein bestimmtes Produkt testen und dann darüber berichten möchte. Produktsponsoring ist vor allem dann ganz schön, wenn man ein weiteres Produkt zum Verlosen zur Verfügung gestellt bekommt, dann haben die Leser wenigstens auch was davon (immer nur Posts ala “kuckt mal, mein neuer Sessel, habe ich geschenkt bekommen” nerven eher auf Dauer).

Darüber hinaus solltet Ihr für Euch selbst wirklich festlegen, wie viel Eure Zeit Euch Wert ist!  Egal, wie groß Euer Blog ist, überlegt Euch gut, wieviel Zeit Ihr in einen liebevoll gestalteten Blogpost steckt und ob sich der Aufwand mit dem Spaß an der Sache gemessen am Produktwert lohnen (oh, tolle Formel, die merke ich mir!). Oft wird davon ausgegangen, dass sich Blogger wie wahnsinnig über ein Produkt freuen und deshalb natürlich gerne umsonst einen ganzen Tag an einem Beitrag sitzen. Es ist überhaupt nicht unverschämt, ein Produkt und zusätzlich einen gewissen Betrag zu bekommen, denn Bloggen ist einfach auch Arbeit, bei allem Spaß, den es macht! Ich kann hier keine generellen Zahlen nennen, das richtet sich natürlich auch nach der Reichweite Eures Blogs und von dem, was sonst noch Eure Stärken sind. Aber ich finde es einfach wichtig, einen Betrag zu verhandeln, um endlich mal klarzustellen, dass hochwertiger Content einfach nicht für umme zu haben ist (das gilt auch für Fotos, die Zeitschriften bei Euch anfragen, aber darüber lasse ich mich ein andermal aus!).

Der solebich social media Day mit Tipps zum Umgang mit Kooperationen zwischen Bloggern und Unternehmen

Das waren eher allgemeine Fragen und Antworten, deshalb bitte ich nun Euch auf die Couch zum Gespräch! Habt Ihr Fragen rund um das Thema Kooperationen, dann hinterlasst gerne in einem Kommentar hier! 

Vielen Dank an Nicole, Kati und Daniel von SoLebIch für dieses tolle Event! Die von mir formulierten Fragen und Antworten beziehen sich einerseits auf meine eigenen Erfahrungen (als Einrichtungs- und DIY-Bloggerin, für andere Bereiche kann ich nicht sprechen), sind aber auch Teil des Gesprächsverlaufs beim Social Media Day.

Euch allen ein tolles, heißes Wochenende!

Katharina

14 Kommentare

  1. Ein sehr guter und interessanter Post!
    Ich bin da ganz bei Dir, wenn es um Kooperationen geht.
    Ich habe die Erfahrung gemacht, das gerade am Anfang nur Mist ins Email-Postfach flattert und ich schon dachte, schei…. warum bekomme ich nur so blöde Anfragen. Bis vor so ein paar Monaten auch verdammt coole Sachen dabei waren (z.B. die Chance zum Buch). Gedulden sag ich da nur und nicht alles gleich annehmen!
    Wie das so mit Fotos und Zeitschriften ist, würde mich auch sehr interessieren 😉
    Vielen Dank für diesen Beitrag,
    Christin

  2. Hi Katharina,
    ein wirklich interessanter Abend liegt hinter uns, ich habe tatsächlich sehr viel gelernt, selbst in der kurzen Zeit. Plötzlich ahnt man, was den unterschiedlichen Unternehmen auf der Seele brennt. Das macht mir Mut, auch selbst einmal auf Hersteller zuzugehen und ihnen, mit einer guten Idee entgegenzutreten. Ja, es geht um Onlinemarketing, aber die Geschichte, die sich um ein Produkt dreht oder drehen kann oder um eine Dienstleistung, kann so spannend sein und werden.
    Ich habe mich sehr gefreut Dich zu treffen.
    Herzliche Grüße
    Cora

    1. Dankeschön, Cora, ich habe mich auch sehr gefreut und ich finde Deinen Job total spannend!!

      Liebe Grüße, bis bald mal wieder!

      Katharina

  3. Ein super Artikel, der sich seriös mit dem Thema beschäftigt, dafür erstmal Dankeschön liebe Katharina.
    Ich finde Kooperationen eine sehr schöne Sache, weil die Einrichtungsbranche einfach ein kreatives Feld ist und gemeinsame Projekte horizonterweiternd sind und den Lesern Ideen vermitteln. Trotz allem habe ich manchmal das Gefühl, dass Unternehmen (oder auch PR-Agenturen) Blogs als “Spielwiesen” betrachten. Aber tatsächlich ist es so, wie du es schreibst: wir bloggen aus Leidenschaft, aber es ist sehr viel Aufwand und teilweise kostenspielig. Man sollte sich auf Augenhöhe begegnen. Interessant finde ich auch das Thema “Bilder für Zeitschriften zur Verfügung zu stellen”.
    Bin gespannt, was wir noch so von dir lesen werden! Liebste Grüße 🙂

  4. Liebe Katharina,

    ein sehr guter, sachlicher und informierender Post.
    Ich habe auch noch nicht DIE Erfahrungen mit dieser ganzen Thematik, allerdings flattert mir wirklich oft “gruseliges Zeugs” ins Postfach…
    Bisher habe ich immer sehr höflich darauf geantwortet, aber ich frage mich, ob da niemand meinen Blog mal näher angeschaut/ gelesen hat…
    Ich bin sehr gespannt, auf alle Folgekommentare…
    Ein interessantes Thema!

    Liebe Grüße
    Julia

  5. Wunderbar, vielen Dank dafür, liebe Katharina! Als angestellte Redakteurin, die vom Verfassen eines Artikels lebt, find ich’s langsam ein bisschen ärgerlich, dass sich auch “große” und damit finanzstärkere Zeitschriften Content für lau einholen möchten. Damit gräbt man ja leider all den hauptberuflichen JournalistInnen das Wasser ab. Und Anfragen, die so gar nicht zum Inhalt eines Blogs passen, find ich sehr befremdlich… Wäre schön, wenn sich die Verantwortlichen in den Agenturen/Unternehmen ein bisschen mehr mit den Bloginhalten beschäftigen würden, um dann gezielt anzusprechen. Nun denn, ein schwieriges, aber auch spannendes Feld 🙂 Liebe Grüße, Ulli

    1. Hallo Ulli,

      ach siehste, von DER Seite aus habe ich es noch gar nicht gesehen! Ich werde mich wirklich mal dran setzen und einen Artikel über die Sache mit den Zeitschriften schreiben, denn da habe ich auch schon recht viel erlebt… (ich wusste gar nicht, dass Du Redakteurin bist!)

      Liebe Grüße

      Katharina

  6. Liebe Katharina, Danke für diesen Artikel. Das ist Balsam auf meiner Seele in Anbetracht der Körbe, die ich in letzter Zeit vergebe, weil ich zumindest auf die Verlosung bestehe. Liebe Grüße und ein Kompliment für’s neue Design – Salzstangen anreichen ist auch wichtig! Anna

  7. Liebe Katharina, ich bin noch nicht so lange dabei (September letztes Jahr) und bin gerade dabei mich bzgl. Kooperationen weiterzuentwickeln. Ich bin mir aber unsicher wie genau ich die Firmen anschreiben kann, gerade überlege ich eine konkrete Firma anzufragen und scheue mich ein wenig davor die E-Mail aufzusetzen und dann auch weg zu schicken. Mal sehen, welches Konzept ich mir überlegen 😉 Dir auf jeden Fall vielen Dank für die Gedankenanstöße und viele liebe Grüße, Kathrin

    1. Hallo Kathrin,

      ach was, nur Mut, schreib die Firma ruhig mal an! Ich habe mir gerade Deinen Blog angeschaut, Du machst doch echt schöne Fotos und Dein Blog kommt wirklich gut rüber, da brauchst Du dich nicht zu verstecken! Wenn Deine Anfrage nicht überzogen ist (oder wolltest Du um 6 Eames Chairs bitten – das hatte ich schon vor :P), wird sich die Firma bestimmt sachlich mit Deiner Anfrag auseinander setzen!

      Alles Liebe

      Katharina

  8. Hey KAtharina,
    danke für deine deutlichen Worte.
    Ich hbe bsher kaum Anfragen bekommen die nicht unseriös oder einfach nur seltsam waren (klar, derBlog ist noch klein) . Umso mehr BEgeisterung kommt natürlicha uf wenn zum Beispiel die Leute von Pixum ganz locker lässig anfragen obich nicht mal was tesen will.. udn natürlich gibts auch was zu verlosen (läuft übrigens gerade, du bist herzlich wilkommen 😉 )… das war auch irgendwie seltsam aber total positiv..
    Ich hoffe das wir din Zukunft mehr.. über jede nette Mail einer LEserin oder eine suntenrehmens freue ich mich wie bolle.. endlich liest jemand was ich fabriziere *Lach*

    Viele liebe Grüße!

    Franzy

  9. Liebe Katharina, ich hatte ja ein kleines Video für den Tag aufgenommen und habe von Nicole den Link zu deinem Post hier bekommen… SUPER, was du schreibst, danke für die ganzen Insider-Infos! Das mit den Foto-Rechten würde mich auch sehr interessieren und auch, welche Art von Kooperationen große Firmen machen mit tollen, großen Blogs wie deinem. Ich bin übrigens im Nachhinein sehr froh, dass ich nicht mit in der Gesprächsrunde saß, ich bin ja noch totale Anfängerin und bin ganz beeindruckt von deinem Know-How! Ich hätte da total planlos daneben gesessen und auch mein Video ist mir im Nachhinein ein bisschen peinlich jetzt ;))) GLG und vielen Dank für diesen tollen Beitrag! Sammy

    1. Hallo liebe Sammy,

      ich fand das Video von Dir ganz großartig, weil ich Dich zum ersten Mal “in action” gesehen habe – Du wirkst soo sympathisch! Und jetzt rede hier mal nicht von fehlendem Know-How, Deine Instagram-Zahlen haben mir Schwindel bereitet!!! 😉

      Ganz liebe Grüße!

      Katharina

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