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Herbstgemüse mit Beluga-Linsen und Orangen-Whiskey-Sauce

Gestern hat sich meine hartnäckige Behauptung, ich könne einfach nicht backen, mal wieder bestätigt! Mit den Kindern wollte ich simple Butterplätzchen backen, die meine siebenjährige Tochter auch ganz bestimmt ohne mich hinbekommen hätte. Schlimm genug, dass ich für so einen Teig überhaupt das Internet bemühen muss, aber Backrezepte besitzen für mich eine ebenso große Autorität wie der Steuerbescheid oder eine Fünf auf der Mathe-Schulaufgabe, da gibt es nix zu rütteln (da nützte mir damals auch rumdiskutieren mit dem Lehrer nichts, meistens zumindest). Ich zweifele nicht mal, wenn in dem Rezept nicht ein Wörtchen von Backpulver die Rede ist, immerhin hat der Herr einen Doktortitel, auf dessen Seite ich das Rezept entdeckt hatte! Als unsere liebevoll ausgestochenen Igel und Eichhörnchen sich im Backofen wieder zu der Teigplatte formierten, die ich zuvor mühevoll ausgerollt hatte, fragte mich meine Tochter: “Hast Du keine Telefonnummer von diesem Dr. Oetker? Ich würde da mal anrufen und mich beschweren!”. Zum Glück können Kinder großzügig über matschige Plätzchen hinwegsehen, wenn eine ganze Packung Kuvertüre und bunte Streusel im Spiel sind!

vegetarisches Rezept für herbtliches Gemüse mit Rosenkohl und Kürbis und Linsen in Orangen Whiskey Sauce mit Feigen

Beim Kochen geht es mir ganz anders, da bin ich völlig frei und kann meiner Kreativität freien Lauf lassen (ein Grund mehr, warum ich damals an Mathe verzweifelt bin). Dass ich beim Kochen immer zuerst im Kopf habe, wie das Gericht aussehen soll und dann erst überlege, mit welchen Zutaten ich das hin bekomme, mag ein seltsamer Ansatz sein, aber dafür muss ich mich nicht mit Rezepten rumschlagen, die mir ein perfektes Ergebnis vorgaukeln und dann nicht mal das Backpulver erwähnen!

vegetarisches Rezept für herbtliches Gemüse mit Rosenkohl und Kürbis und Linsen in Orangen Whiskey Sauce mit Feigen

Herbstgemüse mit Beluga-Linsen und Orangen-Feigen-Whiskey-Sauce

Ihr braucht:

  • 1/2 kleiner Hokaido-Kürbis, entkernt und in große Stücke geschnitten
  • 500 g Rosenkohl, geputzt
  • 1 rote Zwiebel
  • 7 soft-Feigen (die frischen Feigen waren bei mir nur Deko)
  • 1 Tasse Beluga Linsen
  • 200 ml Orangensaft
  • 2-3 TL Honig
  • 2-3 EL Whiskey (man kann den 30 Jahre alten Whiskey seines Mannes dafür nehmen, muss man aber nicht ;))
  • 3 EL Sahne
  • 4 Zweige Thymian
  • Salz, ordentlich Pfeffer
  • Öl

So wird´s gemacht:

Den Rosenkohl etwa 8 Minuten in kochendem Wasser vorgaren und anschließend das Wasser abschütten. Die Linsen ohne Zugabe von Salz 25-30 Minuten in Wasser garen, abschütten und einen Klecks Butter dazu geben.

Den Kürbis in etwas Öl anbraten und garen, bis er fast weich ist. Den Honig, Thymian, Salz und Pfeffer zugeben und kurz scharf anbraten. Den Kürbis aus der Pfanne nehmen und den Rosenkohl darin abraten. Den Rosenkohl ebenfalls aus der Pfanne nehmen und nun die gewürfelte Zwiebel anbraten. Die Feigen klein schneiden und zusammen mit dem Orangensaft und dem Whiskey dazu geben. Die Sauce etwa 10 Minuten einkochen lassen, damit der Alkohol verdampft. Mit Salz, Pfeffer und Thymian abschmecken. Zum Schluss die Sahne zugeben. Die Sauce schmeckt für sich alleine genommen recht kräftig, aber zu den eher zurückhaltenden (soll heißen langweiligen) Linsen passt sie dann sehr gut!

Herbstgemüse mit Beluga-Linsen und Orangen-Whiskey-Sauce

Meinen Testessern hat es sehr gut geschmeckt und vor allem: es macht satt! Was für mich gerade ein wichtiges Kriterium ist, denn schließlich befindet sich mein Körper bereits im winterlichen Ich-hamstere-mal-besser-Kalorien-für-schlechte-Zeiten-Modus. Wie lange sich das unter einem überdimensionalen Poncho verstecken lässt, bleibt allerdings noch abzuwarten…

Liebe Grüße! Katharina

Kleiner Nachtrag: Wie ich inzwischen erfahren habe, kommt in Butterplätzchen tatsächlich kein Backpulver, weshalb ich mich hiermit bei Herrn Dr. Oetker entschuldige und ich einsehe, dass ich anscheinend wirklich zu doof zum Backen bin! Aber früher! Da waren auf jeden Fall die Lehrer Schuld! 😛

17 Kommentare

  1. Mmh das Herbstgemüse sieht fantastisch aus – spannend finde ich den Whiskey und die Feigen dazu – das hört sich sehr lecker an! Und ich kann deine Back-erlebnise sehr gut nachvollziehen – ich koche auch lieber, als das ich backe 😉
    Alles Liebe,
    Doris

  2. Hihi, ich liebe es zu backen, aber wenn ich da improvisiere, passiert auch gerne etwas Unvorhergesehenes. Dein Herbstgemüse-Linsen-Eintopf sieht grandios aus und kommt gleich auf die “To-Cook-Liste” – danke dafür. Lieben Gruß, Fee

  3. Danke für das tolle Rezept! Das wird bei uns heute gleich nachgekocht – da ich zufällig alle Zutaten im Haus habe…

    Beim Plätzchen backen kann ich dir nur folgenden Tip geben damit du keine Teigmatte vom Blech kratzen musst – die Plätzchen vor dem backen für mindestens 1/2 Stunde (oder am besten über Nacht) kühl stellen. Dann im vorgeheizten Ofen backen und die Plätzchen bleiben in top Form.

  4. Hallo Katharina,
    danke für den Lacher am Morgen 😉
    Backen kann ich – glaube ich – ganz gut, aber manchmal geht auch etwas schief… so habe ich mal vergessen, Mehl und Backpulver an einen Rührkuchen zu geben (?!?) und habe mich gewundert, warum er so anders aussah als sonst …..
    Dafür bin ich kochtechnisch laaange nicht so kreativ wie du: Dein Herbstgemüse sieht fantastisch aus und kommt auf meine To-Cook-Liste!
    Wie interessant deine Vorgehensweise ist 😉 Es scheint zu funktionieren: Danke!
    Herzliche Herbstgrüße!
    Dunja

  5. Liebe Katharina,

    bei dem Lesen der Überschrift dachte ich SOFORT:
    Die Sauce gibt es zu Weihnachten!!!
    Keine Ahnung wozu, aber dann drapiert sich eben alles um die Sauce… 😉
    Hab so herrliche Weihnachtsgefühle bei deinem Saucenrezept…
    Warum auch immer!?
    Dabei schwelge ich noch so intensiv im Herbst… 😉

    Herzliche Grüße
    Julia

  6. Hihi, mir geht es da ganz genauso, selbst bei einfachen Pfannkuchen hole ich noch das Rezept dazu. Da ich mich nicht gerne an Maßeinheiten halte, kann ich hoffen das es einigermaßen genießbar ist. 😉
    Dafür ist dein Rezept genau das Richtige für mich. Ich stehe total auf Rosenkohl und Linsen 😀
    Liebe Grüße
    Christin

  7. Da bin ich ganz bei dir, beim Backen, da käme ich nicht mal auf die Idee irgendwie zu improvisieren, lese alles tausendmal nach und werde ungehalten wenn ich auf dem Weg zur Schüssel schon vergessen habe was ich mit den viel zu kalten Eiern soll. Kochen … läääääuuft. Der Whiskey hier… der kann eh weg☺ l.g Alex

  8. Was für ein Gaumenschmauß! Ich habe es gerade nachgekocht! Da ich den Hokkaido-Kürbis für Brownies verbraucht habe (die sind übrigens ganz einfach zu backen 😉 ), habe ich Butternut genommen. Sein fruchtiges Aroma passte auch super zu der Soße!

    Vielen Dank für deine tollen Rezeptideen! <3

    Viele Grüße,
    Dina

    1. Hallo Dina,

      vielen Dank für Dein liebes Feedback, ich freue mich riesig, dass es Dir geschmeckt hat! Mit Butternut-Kürbis werde ich es auch mal ausprobieren!

      Liebe Grüße und ein tolles Wochenende für Dich!

      Katharina

  9. Lecker . gestern nachgekocht ! Schmeckt spitze. Nur mit dem Whisky muss man vorsichtig sein. ist vllt nicht jedermanns sache wenn der so prägnant rausschmeckt ! Danke für das Rezept

    1. Hallo Franz,

      vielen Dank für Dein nettes Feedback, es freut mich, dass es Dir geschmeckt hat (Whiskey ist natürlich etwas speziell, vielleicht nimmt man dann einfach weniger) 🙂

      Liebe Grüße

      Katharina

  10. Liebe Katharina,
    was für ein geniales Rezept. Ich habe gerade eine Idee für meinen Rosenkohl gesucht und werde es direkt mal testen. Ob ich meinem Mann den 30 Jahre alten Whisky abspenstig machen kann, … mal sehen 😉

    Liebe Grüße
    Melanie

  11. Ich würde so gerne !!!! Weil es so gut aussieht und klingt!
    Allerdings habe ich noch absolut niemals in meinem Leben Whiskey probiert, wie alt auch immer er war. ;-))
    Fakt ist, dass meine Neigung, für etwa 2 EL benötigtem „Stoff“ eine ganze Flasche zu kaufen, gegen Null geht.
    Gibt es vielleicht eine Alternative?
    L.G.
    Petra

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