Seit vielen Jahren koche ich an Weihnachten für einige Familienmitglieder eine vegetarische bzw. vegane Alternative zur Weihnachtsgans. Die vegane Bratensauce ist meine Spezialität, sie steht in ihrer Deftigkeit einem Bratenfond in nichts nach.
Mein Mann und ich ernähren uns seit diesem Jahr auch vegetarisch, sodass es dieses Jahr erstmals für die ganze Familie ein vegetarisches Weihnachtsmenü gibt. Ich bin ziemlich stolz, dass sogar die Fleischfraktion dafür aufgeschlossen ist!
Die vegane Bratensauce entspannt vorkochen
Ich koche die vegane Bratensauce immer auf Vorrat vor und friere sie ein. Da ich eine absolute Saucenliebhaberin bin und Bratensauce auch als Getränk mit Strohhalm trinken würde, koche ich allein für Weihnachten zwei Liter Sauce. Ich würde ich auch empfehlen, etwas mehr zu kochen, so habt ihr eine tolle Grundlage, aus der ihr Pilzsauce oder vegetarisches Gulasch zaubern könnt.
Ihr braucht (für ca. 1 Liter):
- 1 kg Gemüse, z.B. 3 Karotten, 1 Pastinake, 1 Petersilienwurzel, 1 Stück Knollensellerie, 2 kleine Zwiebeln, 1 Knoblauchzehe, eine kleine Stange Porree, einige Stängel Petersilie
- 0,7 L lieblichen Rotwein (z.B. Dornfelder), besser aber noch 0,5 ml Rotwein und 0,2 L Portwein
- 2 Gläser Gemüsefond oder 800 ml sehr gute Bio Gemüsebrühe
- 2 Lorbeerblätter
- 1 EL Rosinen
- 2-3 EL Tomatenmark
- 4 EL Ahornsirup
- 2 TL Misopaste
- Salz, Pfeffer, Muskat, ein klein wenig Piment
- Pflanzenöl
- 1 EL Speisestärke
Wascht das Gemüse einfach nur ab, ihr müsst es nicht schälen (auch nicht die Zwiebeln, das gibt eine schöne Farbe) und schneidet es in grobe Stücke. Erhitzt eine ordentliche Menge Pflanzenöl (4 EL etwa) in einem Topf. Seid mit dem Öl nicht knauserig, an Weihnachten darf es ruhig etwas gehaltvoller sein und Fett bringt immerhin auch Geschmack rein :).
Nun wird das Gemüse scharf angebraten bis der Boden schon braun wird. Gebt das Tomatenmark und den Ahornsirup hinzu und wenn ihr euch denkt “oh, jetzt brennt es aber gleich an” löscht ihr mit Rotwein ab. Schüttet den Gemüsefond bzw. die Gemüsebrühe und die Misopaste in die Sauce und gebt die Lorbeerblätter und Rosinen hinein. Jetzt könnt ihr schon mal kräftig mit Salz, Pfeffer, Muskat und Piment würzen.
Zum Glück haben wir noch Zeit bis Weihnachten und keine Eile, denn jetzt lasst ihr die Sauce mindestens zwei Stunden bei fast geschlossenem Topfdeckel vor sich hin köcheln (aber nur fast, damit die Sauce reduziert).
Zwischendurch rührt ihr 1 EL Speisestärke mit kaltem Wasser an und dickt die Sauce damit etwas ein. Lasst die Sauce aber danach noch kochen, sonst schmeckt die Stärke hervor.
Anschließend schüttet ihr die Sauce über ein Sieb und schmeckt sie nochmal final ab. Wo wir geschmacklich hin wollen mit der Sauce? Bei mir schmeckt sie super kräftig und salzig, aber gleichzeitig auch süß. Die Süße unterstützt den deftigen Geschmack und ist ein perfekter Ersatz für den Fleischgeschmack, also würzt ruhig noch mit etwas Ahornsirup nach. Wenn eure Sauce also salzig, süß und würzig schmeckt ist sie perfekt.
Leichte Abwandlungen:
Wer möchte kann auch noch ein wenig Zimt dazugeben, da aber bei mir im Rotkohl Zimt ist lasse ich es in der Sauce weg. Was auch immer gut kommt sind getrocknete Pilze, die ihr mit kochen könnt. Ich habe sie nicht auf die Zutatenliste geschrieben damit sie nicht so lang wird und getrocknete Pilze oft teuer sind. Aber wenn ihr zuuuufällig wie ich selbst gesammelte, getrocknete Pilze habt, rein damit!
Bei uns gibt es auch dieses Jahr an Weihnachten die üblichen Klassiker: Rotkohl, Klöße und Rosenkohl. Meine Schwester bringt einen veganen Nussbraten mit und ich brate noch eine Auswahl feiner Pilze wie Kräuterseitlinge, Austernpilze und selbst gesammelte (getrocknete) Steinpilze an.
Ich bin gespannt auf euer Feedback zur Bratensauce! Ich bin mir bei Rezepten oft unsicher, weil die Gerichte ja Geschmackssache sind, aber die Sauce ist wirklich jahrelang erprobt :).
Alles Liebe! Katharina
Die Zutatenliste für deine Sauce ist ausgezeichnet. Vor allem die Tipps mit dem Port- Rotwein- Mix und den getrockneten Pilzen ergeben ein hervorragendes geschmackliches Erlebnis. Nur: mit einem schönen Stück Wild-, Rind- oder Schweinefleisch (in Bio- Qualität) wird das Ganze noch viel besser.
Wenn meine Schwester einen “veganen Nussbraten” mitbringt, kann sie inklusive demselben dorthin gehen, wo der Weihnachtsmann seine Rentiere fängt.
Hallo Wolfgang,
gegen ein Stück hochwertiges Fleisch ab und an ist sicherlich nichts einzuwenden, die meisten Vegetarier sind nämlich ziemlich tolerant und würden niemanden mitsamt dem Braten raus in die Kälte schicken, wie es mancher Fleischesser tun würde ;).
Liebe Grüße
Katharina
Aber Hallo, ein paar Stunden Arbeit für die vegetarische Bratensoße! Gut gelungen! Bin gespannt, wie es meiner Enkelin schmeckt!? Was macht man nicht alles nur für die Kinder!
Liebe Grüße
Hallo Erika,
ich hoffe, die Sauce hat deiner Enkelin geschmeckt!
Liebe Grüße
Katharina
Liebe Katharina, die vegane Bratensoße ist der Knaller!!! Es gab sie heute zu unserem veganen Weihnachtsessen. Die ganze Familie war begeistert :). Auch die Zubereitung ist kinderleicht. Hab lieben Dank für diese Bereicherung und dir und deinen Lieben noch schöne Weihnachten. Liebe Grüße, Marion
Hallo Marion,
vielen Dank für dein tolles Feedback, ich freue mich, dass es so gut ankam!!!
Liebe Grüße
Katharina
Huhu…gerade Deine vegane Sauce zu unserem sousvite-Bio-Braten gekocht…also….SIE SCHEINT DER HAMMER ZU SEIN…das Feiertags-Abendessen kann kommen…
Frohe Weihnachten Dir und Deiner Familie..
LG, Nadine
Hallo Nadine,
vielen Dank, das freut mich riesig!!!
Habe die Bratensauce an Weihnachten nachgekocht und wir fanden sie sowohl optisch als auch geschmacklich richtig gut!
Hallo Mi,
oh das freut mich total, danke für dein Feedback!
Liebe Grüße
Katharina
Du bist meine Rettung! Auch ich liebe Soße, ich esse eigentlich nur um Soße zu mir nehmen zu können. Wirklich leckere Soßen bei vegetarischem Essen hin zu bekommen, finde ich schwierig; ich probiere mal dies und mal das aber wirklich zufrieden war ich nie. Deine Soße gefällt mir als Rezept sehr gut, weil du aus dem Vollen schöpfst und die Soße richtig durchziehen läßt, was man beim schnellen Mittagessen ja nicht so macht. Es ist eine phantastische Idee die Soße vorher herzustellen, wenn man mal 2-3 Stunden Zeit dafür hat und sie dann einzufrieren. Das werde ich genauso machen. Jetzt über die Feiertage habe ich dafür nicht die Zeit aber demnächst werde ich es unbedingt ausprobieren. Vielen herzlichen Dank dafür, ich freue mich richtig darauf sie zu kochen – endlich wieder eine richtig schöne Bratensosße! Wunderbar!
Hallo Claudia,
ich bin genau so ein Soßenfreak wie du – ich frage mich, warum es Soße nicht längst als Getränk gibt??? 🙂
Es hat mir mächtig in den Fingern gejuckt, ich wollte deine Soße doch unbedingt ausprobieren und habe sie gestern gekocht. Sie ist einfach phantastisch! Ich habe sie genau nach deiner Anleitung gekocht, auch mit Portwein, allerdings habe ich das Gemüse geschält. Die Soße ist genau wie beschrieben, kräftig, salzig und auch süß. Und schmeckt himmlisch! Ich habe gleich eine doppelte Portion gemacht und eingefroren. Am Ende habe ich das eingekochte Gemüse noch etwas durch ein Sieb gedrückt um jeden letzten Tropfen Soße aufzufangen und aus dem zerquetschten und zerkochten Gemüse habe ich noch Bratlinge gemacht. Etwas Mehl und ein Ei zur Masse hinzugefügt und schon hatte ich eine wunderbare Bratlingsmasse. Die Bratlinge haben ebenfalls hervorragend geschmeckt, waren sie doch durchgesogen von den Gewürzen und dem Wein! Vielen herzlichen Dank für diesen Genuss, diese Soße wird nun ein fester Bestandteil meiner Kochplanungen werden! Es grüßt dich Claudia
Hallo Claudia,
oh wow, vielen, vielen Dank für den Tipp mit den Bratlingen! Super toll, dass man aus dem Gemüse noch was tolles zaubern kann, das probiere auf jeden Fall aus!!! Herzlichen Dank auch für dein liebes Feedback, ich freue mich, dass es dir so gut geschmeckt hat!
Liebe Grüße und ein tolles Wochenenede!
Katharina
Hallo Katharina,
endlich habe auch ich Deine Bratensauce nachgekocht und sie war köstlich! O-Ton meines Mannes: Noch besser, als mit Fleisch.
Ich habe Claudias tollen Tipp beherzt und auch gleich Bratlinge aus den Gemüseresten gemacht. Dann habe ich noch einen draufgesetzt und aus den Schalen Brühe gekocht. Der Preis für die Hausfrau des Tages ging am Sonntag somit an mich 😉 Dank Euch!
Hallo Nina, habe gerade erst dein Kommentar gelesen und werde es nun auch noch ausprobieren, die Schalen in Brühe umzuwandeln – eine sehr gute Idee! Wir quetschen das Allerletzte aus den Zutaten raus! Und ich hoffe, du konntest deinen preiswürdigen Sonntag geniessen! Liebe Grüsse and dich und an Katharina!
Hallo Katharina,
die Soße hört sich wahnsinnig lecker an. Darf ich fragen, warum das Gemüse nicht einfach mit püriert wird?
Und wenn ich die getrockneten Pilze verwende, kommen die dann auch wieder raus oder bleiben die in der Soße?
Herzlichen Dank
Hallo Caro,
du kannst das Gemüse auch mit pürieren, aber dann wird die Sauce recht dick und die schöne braune Farbe geht verloren. Ich sammle meistens alles raus bis auf die Karotten, die ich manchmal mit püriere. Die Pilze sollen auch nur Geschmack abgeben, aber wenn du die Sauce z.B. zu Veggie Schnitzel machst, kannst du sie natürlich auch drin lassen. Probiere einfach aus, wie es dir am besten schmeckt :).
Liebe Grüße
Katharina