Hopfen kennt man natürlich in erster Linie vom Biertrinken, aber in der Pflanze stecken so viele gesundheitsfördernde Stoffe, die ihr in einem selbst gemachten Hopfenöl als Anti Aging Pflege aus der Natur einsetzen könnt.
Wofür wird Hopfen angewendet?
Hopfen wirkt beruhigend und wird deshalb angewendet bei
- Schlafproblemen
- Unruhe und Angstzuständen
- Magenproblemen (regt die Verdauung an)
- Wechseljahresbeschwerden (Hopfen enthält dem Östrogen ähnliche Phytohormone)
Auch in der Kosmetik nutzt man die beruhigenden und entzündungshemmenden Eigenschaften von Hopfen
- Das enthaltene Phytohormon sorgt für eine bessere Straffheit und Elastizität der Haut
- Fältchen, Irritationen und Pigmentflecken werden gemindert
- Der im Hopfen enthaltene Wirkstoff Xanthohumol ist wissenschaftlich belegt. Er schützt die Haut vor freien Radikalen und kann damit einer vorschnellen Alterung der Haut entgegenwirken*
- Hopfen wirkt antibakteriell und entzündungshemmend (es kann sowohl bei unreiner Haut als auch bei Wunden eingesetzt werden)
*Quelle: Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft https://www.lfl.bayern.de/ipz/hopfen/154648/index.php
So könnt ihr das Anti Aging Hopfenöl selbermachen
Wenn ihr ein Hopfenöl selbermachen möchtet ist ein hochwertiges Öl die Grundlage für die Gesichtspflege. Ihr könnt verschiedene Öle verwenden, die zu eurem Hauttyp passen.
Jojobaöl:
Ich habe mich für Jojobaöl (das in Wirklichkeit ein pflanzliches Wachs ist) entschieden, da es gut in die Haut eindringt, ohne zu stark zu fetten. Es wirkt entzündungshemmend und ist ideal für fettige und empfindliche Haut. Außerdem hat es antioxidative Eigenschaften und damit auch gegen Fältchen vor. Für meine Mischhaut, die schnell mal eingeschnappt und irritiert ist, ist Jojobaöl perfekt.
Mandelöl:
Macht die Haut schön weich und geschmeidig. Es wird gut vertragen und zieht schnell ein.
Olivenöl:
Ich selbst habe keine Erfahrung damit, aber viele schwören auf hochwertiges Olivenöl zur Gesichtspflege. Probiert es am besten ein paar Tage lang aus, bevor ihr Gesichtsöle mit Pflanzen ansetzt.
Ihr braucht:
- etwa 1 große Hand voll getrocknete Hopfenblüten (frischer Hopfen geht auch)
- 200 ml hochwertiges Öl
- sterile Flaschen mit Pipettenaufsatz (online oder aus der Apotheke)
- Sieb und Baumwolltuch oder Kaffeefilter
Vom Hopfen werden nur die Zapfen verwendet. Wenn ihr keine frischen Hopfenzapfen sammeln könnt, schaut mal im Reformhaus oder in der Apotheke, dort gibt es Hopfenzapfen in Bioqualität als Tee.
Gebt sie in ein gut verschließbares Glas, indem ihr die Zapfen mit den Fingern zerkleinert. Ich verwende normalerweise Gläser aus braunem Glas, um das Öl vor Sonnenlicht zu schützen (für das Foto habe ich ein helles Glas benutzt, damit ihr es seht).
Achtet aber unbedingt darauf, dass Gläser und Werkzeuge sauber sind. Ihr könnt auch hochprozentigen Alkohol (ab 40%) verwenden, um Arbeitsfläche und -geräte zu reinigen. So ist euer Gesichtsöl etwa 6 Monate haltbar.
Bedeckt die Hopfenzapfen mit dem Öl. Nun muss das Öl etwa 6 Wochen an einem lichtgeschützten Ort ziehen. Zwischendurch könnt ihr die Zapfen mit einem abgekochten Löffel mischen und nach unten drücken, damit sie mit Öl bedeckt sind.
Nach der Ziehzeit wird das Öl durch ein feines Sieb mit einem Stück Baumwolltuch (oder einen Kaffeefilter) gegeben. Lasst die Mischung gut abtropfen, damit nichts von dem wertvollen Öl verlorengeht.
Zum Schluss füllt ihr das Öl in sterile Gläser mit Pipette. Ich habe keinen so kleinen Trichter, deshalb musste mein japanisches Sojasaucenkännchen herhalten :).
Tipp zum Abkochen von Gläsern:
Ihr könnt Gläser im Backofen sterilisieren. Dazu spült ihr zunächst die Gläser und trocknet sie ab. Anschließend werden die Gefäße für 15 Minuten bei 130 Grad in den Backofen gestellt. Plastikteile oder Metalldeckel könnt ihr in Wasser abkochen.
So wird das Hopfenöl angewendet
Ich benutze das Hopfenöl gerne abends als Nachtpflege, da die beruhigenden Stoffe sich auch auf einen guten Schlaf auswirken können. Das Öl riecht herrlich nach herbem Hopfen! Dazu reinige ich mein Gesicht und gebe 2-3 Tropfen auf die Handflächen. Das Öl verreibe ich im noch leicht feuchten Gesicht, so zieht es wunderbar ein und fettet nicht.
Wie bei allen Kosmetikprodukten, die ihr neu ausprobiert, solltet ihr eure Haut eine Woche lang genau beobachten, ob es auch wirklich die richtige Pflege für euch ist.
Viel Spaß beim Nachmachen!
Katharina