In den letzten Wochen habe ich mich an der Idee, Papier zu marmorieren fest gebissen und sämtliche Techniken ausprobiert (bis auf Marmorierfarben, das eigentlich Naheliegenste! Immerhin habe ich die Farben schon zu Hause und werde bald damit experimentieren). Heute zeige ich Euch mal eine Technik, die bei mir ganz gut funktioniert hat: Marmorieren auf Tapetenkleister. Und ein paar Dekobilder gibt es auch noch :).
Grundsätzliches:
Um Papier zu marmorieren braucht man entweder Farben, die auf der Oberfläche schwimmen (z.B. Ölfarben) oder einen dickflüssigen Untergrund, auf dem die Farbe gut schwimmt. Ich habe alle möglichen Farben wie Wandfarbe bzw. Acrylfarbe und Ölfarben ausprobiert. Die Acrylfarbe habe ich mit Wasser verdünnt und ganz vorsichtig auf die Öberfläche aufgebracht, damit sie nicht auf den Grund sinkt. Die Ölfarben habe ich mit Terpentin verdünnt.
Am besten eignet sich Papier, das eine saugfähige Öberfläche hat. Ist die Oberfläche zu glatt, bleibt die Farbe nicht gut haften. Zu dünnes Papier ist schwierig zu handhaben und reißt leicht, wenn es nass und schwer von Kleister ist. Da ich aber kein anderes Papier in DIN A3 hatte, habe ich einen Schulmalblock meiner Tochter benutzt, wenn man vorsichtig ist, geht das auch.
Ihr braucht:
- ein altes Gefäß, das größer als Euer Papier ist (ich habe eine Ikea-Aufbewahrungsbox genommen)
- Tapetenkleister
- Wasser
- Farben (siehe oben)
- Papier
- Backpapier oder große, aufgeschnittene Tüten als Unterlage für das Papier zum Trocknen
- Holzspieß
- Waschbecken in der Nähe
So wird´s gemacht:
Zuerst rührt Ihr den Kleister an. Er sollte nicht so dickflüssig sein, als wolltet Ihr damit tatsächlich tapezieren, aber auch nicht so dünn wie Blumenkohlcremesuppe im Krankenhaus (na, erinnert sich jemand?). Den Kleister eine Zeit lang stehen lassen, damit er richtig quellen kann, über Nacht geht auch.
Die Farbe wird ganz vorsichtig auf die Oberfläche getropft und dann werden mit dem Holzspieß Muster gezogen. Dann legt Ihr ein Blatt Papier auf die Masse und lasst die Farbe ca. zwei Sekunden einziehen (man sieht sie dann schon durch das Papier durch). Das Papier wird vorsichtig aus der Masse genommen (ganz schön schwer mit all dem Kleister) und sofort unter kaltem Wasser abgespült. Der Kleister wird abgewaschen und das Muster kommt darunter zum Vorschein.
Wenn Ihr mit Ölfarben marmorieren wollt, braucht Ihr eigentlich keinen Kleister, denn die mit Terpentin verdünnten Farben schwimmen auch so an der Oberfläche. Aber das ist allerdings auch eine schöne Schweinerei, den Behälter bekommt man hinterher kaum sauber und das Reinigen der Pinsel usw. ist auch aufwändig. Trotzdem fand ich die Ergebnisse mit Ölfarbe fast am besten, da die Farben so richtig schön satt auf dem Papier waren!
Und was macht man dann aus dem marmorierten Papier??? Zum Beispiel was Hübsches für die Wand:
Für meinen Wandschmuck (auf amerikanischen Blogs würde das jetzt gleich wieder als “art” bezeichnet werden, aber wir wollen es mal nicht übertreiben) habe ich aus marmoriertem Papier und einem Schokokuss-Karton, der natürlich eigens für dieses Projekt aufgefuttert wurde, Kreise ausgeschnitten. Einen Kreisschneider braucht man dafür eigentlich nicht unbedingt, aber eine Basteltante wie ich hat so einen unsinnigen Schnickschnack natürlich (hätte ich mir lieber noch drei Kartons Schokoküsse gekauft).
Die Kreise haben mich sofort an Planeten erinnert und dachte mir, ich passe die restliche Deko ein wenig dem “mission to Mars-Look” an…
Was diese Teile genau sein sollen, weiß ich ehrlich gesagt auch nicht! Ursprünglich wollte ich zum Thema passend ein Atommodell basteln, aber spätestens dann hätte ich mich gefragt, ob ich eigentlich eine Macke habe! Also habe ich eben Marsmännchen-Fühler gebastelt, nicht weniger skurril aber nicht ganz so klapsmühlenverdächtig wie ein Atommodell zu Dekozwecken!
Die Pflanzen heißen Tillandsien, ich habe sie schon vor einiger Zeit gekauft und als Halterungen habe ich Kupfer-Flansch-Muffen-Schnüffelstücke (um mal alle lustigen Klempner-Begriffe auf einmal zu nennen) aus dem Baumarkt benutzt. Die Pflanzen brauchen weder viel Wasser, noch Erde zum wachsen, was sie für mich so abgespaced macht, dass sie super zur Mars-Deko passen.
Dieses Deko-Arrangement steht übrigens im Schlafzimmer auf der Kommode. Das Bild wird mich noch in den Wahnsinn treiben, da ich immer und immer wieder vom Bett aus überlege, wie man die Kreise noch besser anordnen könnte (für alle Perfektionistinnen wie mich da draußen: Nehmt Rechtecke oder Dreiecke, Kreise sind was für Chaoten :P).
Liebe Grüße! Katharina