Steckrüben sind für mich das perfekte Wintergemüse und ich koche momentan eigentlich ständig irgendwas damit. Witzigerweise kann ich mich noch genau daran erinnern, wann ich Steckrüben das erste Mal probiert habe! Im Dezember 2001 habe ich bei uns in der Stadt auf dem Weihnachtsmarkt Kerzen verkauft, vier Wochen am Stück, 13 Stunden am Tag. Mein Sichtfeld war durch die Bude recht eingeschränkt und ich habe den ganzen Tag auf den Mann am Stand gegenüber geschaut, der Alpakasocken verkaufte. Auf jeden Fall hatte mein Kollege einen kleinen Ofen dabei und sich Steckrüben in Alufolie gebacken, die er mit mir geteilt hat, weil ich mich die zwei Wochen davor fast ausschließlich von Nutella-Crêpes ernährt hatte (was sollte ich machen, der Crêpestand war nebenan!). Hach, wäre das jetzt passend, wenn ich so kurz vor dem Valentinstag sagen könnte, dass der Budennachbar inzwischen mein Mann ist und wir die Steckrübengerichte, die ich heute gekocht habe, gemeinsam bei Kerzenschein im Gedenken alter Zeiten genossen haben! Nee Leute, der Typ war damals schon 30 Jahre älter als ich und die Steckrübenrösti hatten wir heute zum Abendessen mit ganz normalem Familienchaos!
Trotzdem erinnere ich mich gerne an die Zeit zurück (die Fotos im 50er Jahre Look sollen jetzt nicht “ach Kinners, damals, als ich noch jung war…” sagen, ich fand nur, es passt so gut zu diesem recht alten Gemüse…)
Veganes Steckrüben-Kartoffel-Süppchen
Man braucht (für 4 Personen):
- 1/2 Steckrübe (ca. 700 g)
- 1 Karotte
- 1 Zwiebel
- 300 g Kartoffeln
- 1,2 -1,5 L Gemüsebrühe
- etwas Öl
- Salz, Pfeffer, Muskat, eine Prise Zucker
Das Gemüse schälen und in grobe Würfel schneiden. In etwas Öl mit Zucker scharf anbraten und dann die Gemüsebrühe angießen. 15-20 Minuten bei schwacher Hitze köcheln lassen, anschließend fein pürieren und mit Salz, Pfeffer und Muskat abschmecken.
Das Süppchen schmeckt ganz weich und cremig, aber wer keinen Wert auf die vegane Variante legt, kann noch einen Klecks Sahne darüber geben. Ich habe ein paar Schwarzbrot-Croutons dazu gemacht.
Steckrübenrösti mit Apfel-Meerettich-Quark
Man braucht für die Rösti:
- 1 kg Steckrübe, geschält
- 1 Zwiebel
- 3 Eier
- 2-3 EL Mehl
- Salz, Pfeffer, Muskat
- Auf Wunsch Kräuter der Provence oder Schnittlauch (oder was Ihr eben so im Haus habt)
- Öl zum Anbraten
Die Steckrübe reiben, die Zwiebel in kleine Würfel schneiden. Mit Mehl und Eiern zu einem Teig kneten. Kräftig mit Salz, Pfeffer, Muskat und Kräutern abschmecken. Die Rösti am besten mit einem Edelstahlring formen und andrücken, dann fallen sie nicht auseinander. In der Pfanne in Öl etwa 15-20 Minuten bei mittlerer Hitze braten.
Man braucht für den Quark:
- 400 g Magerquark
- 50 ml Sahne
- 1 Apfel, geschält und entkernt
- je nachdem, wie scharf Ihr es wollt, 50-100 g Meerettich (Glas) oder ca. 40 g (frisch gerieben)
- 1 TL Zucker
- 2 TL Zitronensaft
- Salz, Pfeffer
- 4 Stängel Petersilie
Den Apfel und eventuell den Meerrettich fein reiben und mit Zitronensaft vermengen. Die Sahne leicht anschlagen, den Quark und die Apfel-Meerrettich-Masse zugeben und alles mit Salz und Pfeffer abschmecken. Petersilie hacken und darüber streuen.
Im Nachhinein betrachtet hatte mein Job auf dem Weihnachtsmarkt nur Gutes: ich habe für mich kulinarisches Neuland entdeckt und mich einer derartigen Weihnachtsmusik-Dauerschleifen-Gehirnwäsche unterzogen, dass ich heute praktisch ALLE Weihnachtslieder mitsingen kann.
Was waren denn Eure abenteuerlichen Nebenjobs in Eurer Jugend?
Ein schönes Wochenende für Euch! Katharina
Ja hätte ich mal Kerzen auf dem Weihnachtsmarkt verkauft, dann würde ich Steckrüben bereits kennen. So sind sie absolutes Neuland für mich, aber du beschreibst die Suppe so schön und die Röstis sehen so lecker aus, dass ich wohl bald mal Bekanntschaft mit ihnen machen muss (wobei Nutellacrepe auch nicht zu verachten wäre ;-))
Ich hatte schon soviele Jobs, puhh, kann gar nicht sagen, was da der abenteuerlichste war. Oder doch, Messehostess auf der Briefmarkenmesse. Ja, es ist genaus so, wie man sich das klischeehaft vorstellt (was ich dabei tragen musste, darüber schweige ich lieber) und meine Freundin und ich fragten uns immer, ob wir nebenerwerbsmäßig nicht auch ein paar (dringend benötigte) Nasenhaarschneider am Infocounter verkaufen sollten ;-))
Ich wünsche dir ein schönes Wochenende
Liebe Grüße
Jutta
Ich wollte ja noch sagen, dass ich die Bilder total klasse finde!
Dankeschön, dass Du das extra noch erwähnst!!! 🙂
Hallo Jutta,
die Briefmarkenmesse klingt ja an sich schon SO UNGLAUBLICH SPANNEND, dass ich mir in etwa ausmalen kann, was Du anhattest, um das Event für die männliche Klientel über 60 NOCH aufregender zu machen (sofern das überhaupt möglich ist!) :P.
Liebe Katharina,
wunderschöne Bilder!
Mich hat “das große Müde” in der letzten Woche niedergestreckt.
Unglaublich, wie selten man etwas anderes als eine Jogginghose tragen kann!
Ist es bei Dir wieder besser geworden?
Liebe Grüße
Anna
Hallo liebe Anna,
erstmal vielen Dank, dass Dir die Bilder gefallen, ich war da diesmal nämlich so unsicher!Ehrlich gesagt bin ich immer noch so unmotiviert und kann mich nur gaaanz schwer aufraffen! Aber wenn ich nichts für den Blog mache und hier tote Hose ist, haben wir ja alle nichts davon, so können wir uns wenigstens gegenseitig motivieren – ALSO LOS ANNA, KOMM IN DIE PÖTTE!!! 🙂
Ich liebe liebe liebe Steckrüben! Als ich noch in der Schweiz gewohnt habe, habe ich sie heimlich importiert, weil es dort keine Steckrüben zu kaufen gab. Und ein Winter ohne Steckrüben? Nein, danke!
Liebe Grüße! Julika
Hallo Julika,
ja, ja, die berüchtigte Steckrübenmafia, die schon lange Ihr Unwesen im Schweizer Grenzgebiet treibt 😛
Einer meiner abenteuerlichsten Jobs war das Verkaufen von Zuckerwatte bei einer Eisrevue (Snowwhite on Ice) in Wien.
Ein prägendes Erlebnis:
Kleines Kind zur Mutter, die ihrer sehr stämmigen Figur zum Trotz ein quietschrose Kleid mit viel Rüschen und Spitze trägt:
-Mama, i will a Zuckerwattn
-Naaaaaa, des pickt. (Nein, das klebt)
Das sind ja sehr schöne Fifties Illustrationen, wo hast Du die denn her?
Hallo Birgit,
Zuckerwatte an kleine Kinder zu verkaufen ist ja fast so, als wäre man der Weihnachtsmann höchstpersönlich! Das hätte ich auch gerne gemacht :). Die Illustrationen sind aus einem 50er Jahre Kochbuch, das ich günstig auf dem Flohmarkt gefunden habe (normalerweise würde ich niemals Bücher zerschneiden, aber ich möchte die Seiten so gerne Rahmen und in die Küche hängen…)
Liebe Grüße!
Katharina
Wie lecker, die gute alte Steckrübe in feinem Gewand. Ich mag sie auch gern, bei uns gibt es sie allerdings meist nur als rustikalen Steckrübeneintopf. Deine Rezepte muss ich probieren! Und was sind denn das für hübsche Karten/Illus?
Liebe Grüße zu dir, Ulli
Achja, mein merkwürdigster Job war in einer kleinen Sockenbedruckfabrik an einer – klar – Sockenbedruckmaschine, die sich so furchtbar schnell drehte, dass ich kaum hinterherkam. Da haben nur Frauen gearbeitet, und der einzige Mann war der Firmeninhaber, der uns immer angetrieben hat… nach zwei Wochen Ferienjob hab ich gemerkt, dass es sich doch lohnen könnte, ein bisschen mehr für die Schule zu machen 😉
na immerhin wurden die Socken in Deutschland bedruckt, das ist ja schon mal was! Ich habe mal neben der Schule Pakete abgefertigt, da ist das Förderband auch so schnell gelaufen, dass ich kaum hinterher kam!
Sieht das lecker aus, bei einem solche Bild läuft einem ja gleich das Wasser im Mund zusammen! Ich mache meine Gemüse-Rösti gerne mit Zucchini; Karotten und Zwiebeln, deine Variante ist aber auch sehr reizvoll. Jetzt ist sowieso bald die Zeit des großen Schlemmens und Naschen vorbei – bald ist Fastenzeit, dann heißt es für mich wieder 40 Tage vollkommen gesund essen. Da werde ich mir dein Rezept gleich mal als Anregung abspeichern! 😉
Liebe Katharina,
vielen Dank für den schönen Post und die leckeren Rezepte. Da ich gerade verzweifelt auf der Suche nach einem neuen Stabmixer bin, der mir so schöne Suppen zaubert wie Deine, meine Frage: Kannst Du einen / Deinen Mixer empfehlen?
Liebe Grüße aus Berlin,
Jessica
Hallo Jessica,
ich kann den Zauberstab von ESGE empfehlen. Er hat einen starken Motor, es gibt verschiedene Aufsätze dafür und für mich mit das wichtigste Kriterium: es gibt ihn in verschiedenen Farben;-)
LG
Birgit
Danke Birgit für Deine Empfehlung an Jessica 🙂
Hallo Jessica,
ich habe jahrelang mit einem Billigteil püriert und mein jetziger ist glaube ich von Braun und ich bin ganz zufrieden damit…
Liebe Grüße
Katharina
Liebe Birgit, liebe Katharina,
vielen lieben Dank für Eure Tipps. Der Zauberstab von ESGE ist nicht das richtige für mich, weil man den Stab nicht abnehmen kann. Damit komme ich nicht so klar, weshalb ich ihn gerade zurück geschickt habe. Einer von Braun ist schon bestellt. Ich bin gespannt!
Liebe Grüße,
Jessica